Es gibt so Abende, da kann man sich einfach nicht von Mama trennen. Oder: Warum ich gerade im Bett meines schnarchenden Sohnes sitze und blogge...

08. August 2017
Lesezeit: 2 min

In Augsburg war heute Stadtfeiertag. Obwohl ein Dienstag ist, haben wir also den Tag heute von Morgens bis Abends gemeinsam verbracht. Wie verwirrend, dass wir gestern noch besprochen haben, dass eine neue Woche angefangen hat und dann ist einen Tag später der Papa ger nicht im Büro und der Kindergarten hat auch zu! Frechheit!

Unser fast vierjähriger Sohn kam ganz schön durcheinander. Wir merken das immer daran, dass er beim Essen fragt, ob das jetzt Mittagessen oder Abendessen ist und was wir als nächstes machen.

Doch auch von der Verwirrung um den Feiertag mal abgesehen, hat er es zur Zeit irgendwie schwer. Die kleine Schwester macht immer die Lego-Kräne kaputt, der er baut und setzt sich einfach auf seinen Platz am Esstisch. Es ist irgendwie ganz viel Kraft da, aber der Kopf ist eben noch arg kindlich, was zu vielen Unfällen und vermeidbaren Verletzungen führt. Außerdem steht der Geburtstag vor der Tür und man muss sich damit beschäftigen, ob man nun eigentlich der kleine Lieblingsschatz von Mama sein will, der in Baysprache redet oder der starke Supermann, der überall todesmutig hochklettert.

Ich kann den kleinen Kerl ganz gut verstehen. Es ist einfach alles aufregend, anstrengend und verwirrend. Da passiert es schon mal, dass man "Du Scheiß Mama!" ruft und kurz darauf ganz furchtbare Angst vor dem Gewitterdonner hat.

Jedenfalls war heute gar nicht daran zu denken, abends, nach dem Vorlesen, allein im Bett zur Ruhe zu kommen. Und als dann auch noch ein Gewitter aufzog, war es um den großen kleinen Kerl geschehen. Es half alles nichts: Mama musste kommen. Und da bleiben. Und nicht mehr weggehen...

Nun sitze ich also am Fußende des Kinderbettes mit dem Notebook so auf dem Schoß, dass der Bildschirm vom Kind abgewandt ist. Er hat also mein Gesicht hell erleuchtet gesehen, sonst aber nur den kleinen weißen leuchtenden Apfel. Das Gewitter war beim Mamas klappernden Tasten schnell vergessen. Und dann hat sie sich auch noch dazu breitschlagen lassen, einen alten Text aus dem Blog vorzulesen. Da ging es nämlich um den Quatsch, den das Kind gemacht hat, als es 19 Monate alt war... Das war schön. Für die Mama übrigens auch.

Es ist eigentlich gar nicht so unbequem hier. Es liegen genug Kissen und Tiere herum, mit denen ich mir eine gemütliche Sitzposition zurechtstopfen kann....